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Lovelybooks Leserunde: Shikhu – Der Sündenfresser

Titel: Shikhu – Der Sündenfresser 

Autorin: Loki Feilon

Verlag: Hybrid Verlag

Seitenanzahl: 404

Kaufpreis: 15, 90 EUR (Taschenbuch)

Erscheinungsdatum: 20. November 2019

Skelesh – Die neue Welt. Geboren aus der Asche des großen Krieges, erbaut auf den Trümmern ausgelöschter Zivilisationen.

Als Auftragsmörder hat Kain seine Berufung gefunden, doch der Preis dafür ist Einsamkeit –bis er eines Tages auf einen seltsamen Bibliothekar trifft. Kains Leben stürzt unwiederbringlich ins Chaos. Alte, blutige Erinnerungen treiben ihn immer tiefer in den Wahnsinn und fördern eine längst vergessene Prophezeiung zu Tage, die den Untergang der neuen Welt bedeuten könnte.

Kain beschließt, endlich nach dem Grund seiner rätselhaften Existenz zu suchen, doch ein mysteriöser Kult, Verrat und blutleere Leichen verwandeln seine Reise in ein tödliches Unterfangen.

Träumerin, Rollenspielerin, Teilzeit Psychopath – Loki wusste nie so richtig, was sie mit ihrem Leben eigentlich anfangen sollte. Nur eine Sache wusste sie ganz genau: Sie wollte Geschichten in ihrem eigenen Universum schreiben. Dunkel und postapokalyptisch, mit zweifelhaften (Anti-)Helden. „Der Sündenfresser: Shikhu“ bildet als Debütroman den Auftakt einer düsteren Buchreihe um Kain, der sich als skrupelloser Auftragsmörder durch ein viel zu langes Leben schlägt.

Charaktere

Kain ist Auftragsmörder bei den Velaudi, seit er sich erinnert. Doch er erinnert sich an vieles nicht. Alles was er weiß, ist, dass er verdammt gut in dem ist, was er tut, und dass er dabei nicht sterben kann. Ganz kann er sich seiner Vergangenheit jedoch nicht entziehen. Ihn verfolgen komische Aussetzer, in denen er von seiner Wut überwältigt wird. Unter dem Decknamen Shikhu ist er ein berüchtigter Assasine.

Cisco ist ebenfalls Teil der Velaudi, allerdings als Dieb und nicht als Mörder. Er ist ungefähr vierzig Jahre alt und hat eine komplizierte Beziehung zu Kain. Kennengelernt haben sie sich auf einem Auftrag, und – wie bei jedem – hat er sich Cisco gegenüber wie ein Arschloch verhalten. Trotzdem lässt der Dieb sich auf einen weiteren Auftrag mit ihm ein. Um die Welt zu retten.

Obwohl Kain durchaus ein paar Klischees entspricht, ist er alles andere, als der gewöhnliche Auftragskiller-Protagonist, und das liebe ich so an ihm. Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber es ist meiner Meinung eines der allerbesten Elemente im ganzen Buch, dass die Autorin sich entschieden hat, ihn nur 1,70 Meter groß sein zu lassen. Dadurch hatte ich zum einen die ganze Zeit einen der coolsten und beeindruckendsten Kerle überhaupt im Kopf – Levi von Attack on Titan – zum anderen hat es ihn originell gemacht, hat seinen Charakter interessanter gemacht, da er eben diese Stereotype vom großen, gut gebauten, vor Testosteron strotzenden Killer gebrochen hat. Außerdem hat es nichts daran geändert, wie gefährlich er ist. Ihn sollte man auf keinen Fall nicht wegen seiner Größe unterschätzen – es könnte das letzte sein, was man tut. (Übrigens ist er immer noch fast zwanzig Centimeter größer als ich!)

Schreibstil

Mit dem Schreibstil ist es ein großes Hin-und-Her. Zum einen benutzt die Autorin ziemlich viel Umgangssprache und lässt ihre Charaktere öfter fluchen, als sonst was – womit ich eigentlich kein Problem habe, da es umgewunden und authentisch wirkt, und außerdem gut zu der Problematik ihrer Protagonisten gepasst hat. Allerdings bevorzuge ich es, wenn das auf wörtliche rede beschränkt ist. Abgesehen davon ließ sich das Buch allerdings fließend lesen. Die Geschichte hatte abwechselnd Phasen der Spannung und dann wieder langatmigere Teile, im großen und Ganzen hatte sie aber echtes Potential. Mein größtes Problem waren die vielen Wortwiederholungen. Es schien mir so, als würde die Autorin sich, bei dem Versuch solche zu vermeiden, auf Synonyme verlassen und dann einfach diese zu oft verwenden.

Wir sind, wer wir nur einmal sind. Aber das macht uns nicht aus. Es kommt darauf an, wer wir in Zukunft sein wollen. Und darüber entscheidet nicht unsere Vergangenheit oder die Leute, die uns schlimme Dinge angetan haben. Das entscheiden nur wir selbst.

"Fragment"
Seite 230

Fazit

Die Geschichte ist auf jeden Fall ausbaufähig. Trotzdem war sie spannend und unterhaltsam, wenn auch nichts für schwache Nerven. Es wird sehr bildliche Gewalt beschrieben, was bei einem Auftragsmörder als Protagonisten wohl keine Überraschung ist. An dem Plot lässt sich meiner Meinung nach noch etwas arbeiten. Wo die Ideen wirklich gut sind, verträgt die Ausführung ein bisschen mehr Ausgeglichenheit, an Stelle von Impulsivität. Auch wenn diese gewisse Aggressivität und ausfallende Sprache in voller Absicht verwendet wird, finde ich, dass es einen ähnlichen, wenn nicht sogar besseren Effekt hätte, wenn man diese Attribute der Charaktere vom Schreibstil trennen würde. Doch das klingt negativer, als es ist. Mir hat das Buch gut gefallen, und ich freue mich schon auf eine Fortsetzung, die sich von dem ersten Band abhebt!

3/5

(1) Kommentar

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