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(Rezension) Soul Hunters – abgebrochen –

Soul Hunters (Original: The Soul Hunters)

Autor: Chris Bradford

Verlag: cbj

Seitenanzahl: 380

Kaufpreis: 17, 00 EUR

Erscheinungsdatum: 9. November 2020

ISBN: 978-3-570-17572-9

Der Tod ist erst der Anfang …

Als die junge Genna eines Abends von einer Gang überfallen wird und ihr ein Fremder zu Hilfe eilt, glaubt sie an einen Zufall. Aber als sie kurz darauf Opfer einer Entführung wird und ihr wieder der junge Held zur Seite springt, wird rasch klar, dass etwas echt Mysteriöses vor sich geht. Und die Erklärung, die ihr Retter Phoenix ihr auftischt, findet Genna noch verrückter: Die sie verfolgende Gang gehöre den Soul Hunters an, einer finsteren Sekte, die hinter Gennas Seele her sei, um sie zu zerstören und damit die Welt ihrer Menschlichkeit zu berauben. Phoenixbehauptet, ihr Guardian und Gennas einzige Rettung zu sein. Doch als plötzlich ein weiterer mächtiger Feind auf den Plan tritt, steht ihrer beider Schicksal auf Messers Schneide …

Chris Bradford recherchiert stets genau, bevor er mit dem Schreiben beginnt: Für seine »Soul«-Trilogie bereiste er die ganze Welt, um die im Buch vorkommenden Kulturen kennenzulernen – so lebte er zum Beispiel mit afrikanischen Stämmen in Simbabwe, wanderte auf Inka-Pfaden und meditierte in einem buddhistischen Tempel in den Bergen Japans. Seine Bestseller wurden in über fünfundzwanzig Sprachen übersetzt und haben mehr als dreißig Kinderbuchpreise und Nominierungen erhalten. Chris lebt mit seinen beiden Söhnen in England.

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Charaktere

Genna ist ein Schulmädchen, das keine Ahnung von ihrem übernatürlichen Erbe hatte, bis sie plötzlich gejagt wird, weil sogenannte „Seelenjäger“ hinter ihm her sind. Dem Licht ihrer Seele. Mir persönlich fallen kaum Protagonistinnen ein, die so nervig sind, wie sie. Zum einen hatte ich einfach nicht den Eindruck, dass sie sonderlich intelligent ist, zum anderen wurde sie einfach extrem komisch beschrieben. Nicht selten hatte ich den Eindruck, dass der Autor noch nie einem richtigen Mädchen begegnet ist, wenn er glaubt, dass sie so funktionieren. 

Phoenix ist Gennas Guardian. Leben für Leben, Wiedergeburt für Wiedergeburt, spürt er sie auf und schützt ihre Seele vor ihren Jägern. Seine Entschlos-senheit und Selbstlosigkeit sind seine Hauptmerkmale und eigentlich auch seine ganze Persönlichkeit. Er wusste schon seit seiner Geburt, wer er ist und was seine Aufgabe war, was für einige Komplikationen auf seinem Weg gesorgt hat. Therapeuten, Psychologen und seine eigene Mutter hielten ihn für verrück, doch nichts konnte seine Entschlossenheit brechen, Genna zu finden und zu beschützen.

Die Charaktere waren alle sehr enttäuschend. Allgemein hatten sie bloß das absolute Minimum an Persönlichkeit und wurden von Klischees und Stereotypen bestimmt. Der Bösewicht war grausam und hat immer böse gegrinst, der Held war mutig und hat immer – wirklich immer, das hat sich ziemlich oft wiederholt – Genna aufgefordert ihn zurückzulassen und ihr eigenes Leben zu schützen und Genna war eine ständig und unnötig wechselnde Mischung aus verängstigtes Opfer und mutige Protagonistin. Im einen Moment hat sie Todesangst, im nächsten macht sie sarkastische Scherze. Im einen Moment wurde sie von Leuten überfallen, die gesagt haben, dass sie ihre Seele auslöschen wollen, im nächsten Moment lacht sie peinlich berührt über die Bemerkung ihrer Freundin, dass das mit den Seelen so verrückt ist, dass sie sich das sicher eingebildet hat. Niemand sollte so viel und in so unpassenden Situationen dauernd lachen. Niemand. 

Schreibstil

Der Einstieg in die Geschichte kam sehr schnell. Bereits im ersten Kapitel wurde sie von dem Bösewicht aufgespürt und danach überfallen, sodass es eigentlich gar keine Einführung zu den Charakteren gab, was nur zu der Oberflächlichkeit ihrer Persönlichkeiten beigetragen hat. Allgemein gab es genug Spannung, die aber meiner Meinung nach von den lächerlichen Konversationen und nervigen Charakteren deutlich geschwächt wurde. Schon nach der Hälfte des Buches konnte ich die Geschichte nicht mehr ernst nehmen und musste öfter die Augen verdrehen, als Seiten umblättern.

Meine Instagram Story

Snippet

Während ich meine Arme um seine schlänge Taille schlinge, bin ich mir sehr bewusst, dass auch mein Beschützer sterblich ist. er ist kein Gott oder Superheld. Er ist aus Fleisch und Blut. Ein verletzlicher Mensch. Und wir beide sind auf uns alleine gestellt im Kampf gegen eine ganze Armee aus Seelenjägern. Wenn ich wirklich ehrlich zu mir selbst bin, schätze ich unsere Chancen nicht besonders hoch ein. Ich fürchte, dieses Leben könnte unser letztes sein.

Genna
Seite 150

Fazit

Die Idee von Wiedergeburten und mehreren Leben und Leuten, die Jagd auf jemandes Seele machen ist nicht neu, hat aber durchaus Potenzial trotzdem gut zu werden. Das hat hier allerdings nicht geklappt. Zum einen, ich weiß, das ist ein Jugendbuch, aber spätestens wenn man den Titel liest, ist einem klar, dass es um Seelen geht. Man muss das nicht vor jedes Wort schreiben (Seelenjäger, Seelenbruder, Seelenwächter, Seelenseher, etc.). Obwohl ich den Anfang noch ganz gut fand, habe ich mit jeder Seite ich die gelesen habe, meine Begeisterung verloren. Es gab einfach zu vieles, das ich am Schreibstil und den Charakteren auszusetzen hatte. Hätte ich das Buch beendet, hätte ich ihm vermutlich 2 Sterne gegeben, aber da ich es abgebrochen habe, gebe ich (zumindest auf meinem Blog) fairerweise keine Bewertung ab.

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