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(Rezension) The Prom

Titel: The Prom

Autorin: Saundra Mitchell

Verlag: Heyne>fliegt

Seitenanzahl: 288

Kaufpreis: 12, 00 EUR

Erscheinungsdatum: 14. Dezember 2020

ISBN: 978-3-453-27303-0

Titel: The Prom

Autorin: Saundra Mitchell

Verlag: Heyne>fliegt

Seitenanzahl: 288

Kaufpreis: 12, 00 EUR

Erscheinungsdatum: 14. Dezember 2020

ISBN: 978-3-453-27303-0

Emma liebt Alyssa und Alyssa liebt Emma. Und die beiden wollen zusammen zum Highschool-Abschlussball gehen. Eigentlich keine große Sache. In Edgewater im tiefsten Indiana aber offenbar doch: Die Mädchen verursachen einen Skandal! Hilfe kommt von völlig unerwarteter Seite: Aus dem fernen New York mischen sich zwei Broadway-Stars ein, die für Emma und Alyssa kämpfen wollen – und nebenbei ein wenig Werbung in eigener Sache dringend benötigen. Das verschlafene Edgewater und die örtliche Highschool geraten plötzlich ins Scheinwerferlicht des nationalen Medienspektakels, und mittendrin Emma und Alyssa. Wird ihre Liebe das aushalten?

Saundra Mitchell hat sich bereits als Autorin von zahlreichen Kinder- und Jugendbüchern einen Namen gemacht. 20 Jahre lang arbeitete sie außerdem als Drehbuchautorin und Produzentin für Film und Fernsehen. In ihrer Freizeit beschäftigt sich Saundra Mitchell mit Fan-Fiction und Geschichte sowie mit ihrer Familie.

Charaktere

Emma ist, wie sie es in eigenen Worten ausdrückt, kein Mädchen-Mädchen. Das Problem? Sie ist in eins verliebt. Als ihre Eltern herausgefunden haben, dass sie lesbisch ist, wurde sie rausgeschmissen und von ihrer Grandma aufgenommen, bei der sie jetzt lebt. Ein Jahr später ist sie mit ihrem Schwarm Alyssa zusammengekommen, jedoch weiß niemand, außer ihrer Nan davon. Und auch wenn es ihnen Angst macht, wollen sie das jetzt ändern. Für den Abschlussball.

Alyssa ist in jeder Hinsicht perfekt. Denn das muss sie sein. Nachdem ihr Vater die Familie verlassen hat, ist ihre Mom um Perfektion bemüht, in der Meinung, sie kriegt ihn so zurück. Alyssa muss perfekte Noten schreiben, die perfekte Schülerin sein und soll den perfekten Abschlussball haben. Mit einem Jungen. Doch sie will mit Emma dort hin. Ihrer Mutter das zu sagen, macht ihr aber schreckliche Angst. Sie ist noch nicht bereit, für ihr Coming Out.

Emma und Alyssa waren beide symphatische Protagonistinnen, doch nachdem die Geschichte so richtig Fahrt aufgenommen hat, habe ich diese Symphatie für Emma einfach verloren. Wo Alyssa einfach alles riskiert hat, um Emma glücklich zu machen – und eben gescheitert ist – hat Emma sich absolut unmöglich zu ihr verhalten. Bis zum Ende konnte sie mich leider nicht mehr von ihr überzeugen. Ihr fehlt es an Verständnis für ihre Freundin.

Schreibstil

Spoiler Warnung!

Der Schreibstil war etwas unausgereift. Die Autorin war sehr bemüht, humorvolle und lustige Elemente ins Buch zu arbeiten, aber das war meiner Meinung nach einfach zu viel. Der Humor war an einigen Stellen passend und amüsant, aber an vielen Stellen wurde es eher dümmlich. Außerdem – passend dazu – kam mir das ganze Geschehen etwas utopisch vor. So schön das auch wäre, es ist einfach unrealistisch, dass so viele Leute, die dich vorher gequäkt und dir sogar Todesdrohungen geschickt haben, nur wegen eines Videos zum Schluss ihre komplette Meinung über dich ändern und plötzlich super lieb und LGBTQ+ Freundlich werden. Diese Wendung wurde mir einfach ein bisschen zu übertrieben und plötzlich dargestellt.

Ich habe Emma versprochen, dass wir zusammen zum Abschlussball gehen, und ich stehe zu meinem Versprechen. Ich kann – und ich werde – nicht zulassen, dass ich der nächste Mensch bin, der sie liebt und dann im Stich lässt.

Alyssa Greene
Seite 65

Fazit

Das Buch war ein netter und benötigter Schritt in die richtige Richtung. Aber es hat auch einige Schwächen. Da ich selbst Teil der LGBTQ+ Community bin, nehme ich mir einfach mal das Recht zu sagen, dass Klischee–Schwule und Lesben absolut in Ordnung sind und normalisiert werden sollten, aber aus homophonen Gründen sind sie ja geradezu überrepräsentiert! Wir brauchen dringend mehr Bücher, Filme, Musicals und was sonst noch, in denen wir einfach als normale Menschen dargestellt werden. Emma und Alyssa sind ein guter Anfang, aber ich wünsche mir etwas besseres. Dennoch war das eine rührende und ergreifende Liebesgeschichte – vielleicht auch, weil sie so von der Realität abweicht. Es ist immerhin ein Roman. Und liest man nicht gerade Bücher, weil sie etwas haben, dass die Realität niemals bieten kann?

3/5

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