5 Sterne Bloggerportal Dystopie Trigger Warning

(Rezension) Die Letzte macht das Licht aus

Autorin

Bethany Clift

Verlag

Heyne

Seitenanzahl

464

Kaufpreis

16, 00 EUR

Erschienen

13.09.2021

ISBN

978-3-453-27342-9

Autorin: Bethany Clift

Verlag: Heyne 

Seitenanzahl: 464

Kaufpreis: 16, 00 EUR

Erscheinungsdatum: 13.09.2021

ISBN: 978-3-453-27342-9

Willkommen zu meiner Rezension zu „Die Letzte macht das Licht aus“ von Bethany Clift

Willkommen zu meiner Rezension zu „Die Letzte macht das Licht aus“ von Bethany Clift

Im Dezember 2023 geht die Welt unter: Innerhalb kürzester Zeit löscht ein extrem aggressives neuartiges Virus die ganze Menschheit aus. Die ganze Menschheit? Nein. Mitten in London, aus unerfindlichen Gründen, überlebt eine einzige Frau. Eine Frau, die ihr Leben lang versucht hat, ihre eigenen Gefühle zu verstecken und sich an andere Menschen anzupassen. Wie soll sie ganz alleine zurechtkommen? Nur mit einem Hund als Begleitung macht sie sich in einem postapokalyptischen Land auf die Suche nach Überlebenden. Und findet dabei immer mehr zu sich selbst.

Bethany Clift hat die Northern Film School absolviert und besitzt eine eigene Filmfirma, in der sie als Regisseurin und Produzentin tätig ist. Zudem arbeitet sie als Produzentin für andere namhafte Filmunternehmen. »Die Letzte macht das Licht aus« ist ihr Debütroman.

„Arschloch!“. Das waren die letzten Worte, die ich zu einem lebenden Menschen sagte.

Erster Satz
Seite 5

Ehrlich und persönlich

Schon von der ersten Seite an war mir klar, dass dieses Buch besonders war. „Die Letzte macht das Licht aus“ beschreibt aus erster Hand den schrecklichen Verlauf der Apokalypse, indem die Protagonistin ihre persönlichen Erfahrungen aufschreibt. Nicht unbedingt aus Hoffnung, dass jemand ihr kleines Tagebuch findet, sondern aus purer Einsamkeit. Die Gefühle der Protagonistin wurden ungefiltert und durch und durch ehrlich rübergebracht und haben mich ergriffen. Es war faszinierend und verstörend ihre Verzweiflung, ihre Panik und ihre Einsamkeit verfolgen zu dürfen; ihren Kampf ums pure Überleben. Sie war definitiv keine Heldin, sie war voller Fehler, sie war oft weder mutig noch entschlossen. Das meiste von dem, was sie getan hat, tat sie, weil sie keine andere Wahl hatte. Ich konnte es zu hundert Prozent nachvollziehen. Naja, zu 99%.

Ich befand mich an einem Ort, der normalerweise und um die Uhr hell erleuchtet und betriebsam war, irgendwer war immer wach, immer unterwegs. 

Der Parkplatz war ruhig. Die Autobahn war ruhig. Ich war ruhig, und selbst Lucky lag ruhig neben mir. Alles hatte angehalten. Und würde nie wieder losgehen. Niemals. 

Unbekannt
Seite 175

Flashbacks

Der Beginn des Buchs spielt bereits nach dem Ende der Welt, was für einen beeindruckenden Einstieg sorgt, aber es schwierig macht, etwas über den Verlauf des Virus zu erfahren. Deshalb hat sich die Autorin dafür entschieden, Flashbacks der Protagonistin miteinfließen zu lassen. So erhalten wir eine genaue Vorstellung von dem Elend und der Reaktion der Menschen und außerdem einen besseren Eindruck von der Protagonistin und ihrem Leben vor der Apokalypse. Anfangs haben mir diese Flashbacks gut gefallen, doch nach einer Weile fand ich sie eher lästig, da ein Großteil sich mit der Beziehung zu ihrem Ehemann beschäftigt hat, die… naja, sowohl für sie, als auch für mich etwas enttäuschend war. Doch die spannende Handlung der Gegenwart konnte das, auch wenn sie manchmal etwas weit hergeholt war, definitiv wettmachen.

Menschen veränderten sich nicht über Nacht, weder körperlich, noch emotional. Ich wachte nicht mit Ende zwanzig eines Morgens auf und wurde zu einem anderen Menschen. Stattdessen gab es jeden Tag eine leichte Veränderung in mir, so subtil, dass ich sie anfangs gar nicht bemerkte, ein Bruchteil eines Bruchteils von einem Grad von etwas Neuem, etwas, das nicht ich war, und als ich schließlich merkte, dass sich etwas – dass ich mich – verändert hatte, war es zu spät, ich hatte bereits vergessen, wer ich früher einmal war.

Unbekannt
Seite 198

Lucky

Auch wenn ich das Gefühl habe, dass das ein kleines Klischee ist, fand ich trotzdem, dass dem Buch nichts besseres hätte passieren können, als Lucky. Lucky ist ein Hund, den die Protagonistin irgendwann auf ihrer Reise aus Einsamkeit aufgesammelt hat und der für sie wie ein Familienmitglied wurde. Die Beziehung der beiden war wirklich schön und eine riesige Hilfestellung im Kampf ums Überleben für sie. Als Hundeliebhaberin konnte ich mich sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen und war dankbar für die treue Gesellschaft, die Lucky ihr fortan geboten hat. 

Mein Fazit 

Das Finale des Buchs konnte mich richtig überzeugen. Die gesamte Geschichte war eine Ansammlung von Furcht, Verzweiflung, Horror, Einsamkeit, Hoffnung, Enttäuschung und Schmerz und es war so, so ehrlich. Das Faszinierende und auch erschreckende an der Geschichte war vermutlich der Fakt, dass wir uns immer noch in einer Pandemie befinden. Die Autorin hat die Geschichte 2019 begonnen, was noch vor dem Corona Virus war, doch als es dann losging, hat sie beschlossen Corona ebenfalls in ihr Buch einzubauen, bzw. es anzusprechen, was die Handlung für mich nochmal realistischer gemacht hat. Hierbei ist noch wichtig zu erwähnen, dass Clift im Nachwort betont hat, dass sie die grauenvolle Situation nicht zu ihrem Profit ausnutzen wollte und dass sie kein Buch über eine Pandemie geschrieben hat, sondern über eine Frau, die am Ende der Menschheit lebt. Das Buch konnte mich wirklich überzeugen!

5/5

Kommentar verfassen