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(Rezension) „Outpost – Der Posten“

Outpost Beitragsbild

Autor

Dmitry Glukhovsky

Verlag

Heyne

Seitenanzahl

416

Kaufpreis

20, 00 EUR

Erschienen

11.10.2021

ISBN

978-3-453-32177-9

Autor: Dmitry Glukhovsky

Verlag: Heyne

Seitenanzahl: 416

Kaufpreis: 20, 00 EUR

Erscheinungsdatum: 11.10.2021

ISBN: 978-3-453-32177-9

Willkommen zu meiner Rezension zu „Outpost – Der Posten“ von Dmitry Glukhovsky

Willkommen zu meiner Rezension zu „Outpost – Der Posten“ von Dmitry Glukhovsky

Russland in der nahen Zukunft. Nach dem Krieg sind ganze Landstriche verseucht, die Flüsse vergiftet. Die einzelnen Städte haben kaum noch Kontakt zur Regierung in Moskau. Schon seit Jahren harrt Jegor im Außenposten in Jaroslawl aus. Sein Stiefvater Polkan, der Kommandant des Postens, macht ihm das Leben schwer, und die schöne Michelle interessiert sich nicht für ihn. Jegor träumt von der Welt jenseits der Eisenbahnbrücke, auf der anderen Seite des Flusses. Doch schon seit Jahrzehnten ist niemand mehr über diese Brücke gekommen. Bis heute …

Dmitry Glukhovsky, geboren 1979 in Moskau, hat in Jerusalem Internationale Beziehungen studiert und arbeitete als TV-und Radio-Journalist unter anderem für den Fernsehsender Russia Today und die Deutsche Welle. Mit seinem Debütroman »METRO 2033« landete er auf Anhieb einen Bestseller. Er gilt als einer der neuen Stars der jungen russischen Literatur. Der Autor lebt in Moskau und Barcelona.

»WAS IST DENN DA, auf der anderen Seite der Brücke?«

Erster Satz
Seite 7

Über die Charaktere

Wie bei eigentlich allem in diesem Buch bin ich, was die Charaktere angeht, zwiegespalten. Der siebzehnjährige Jegor ist der eigentliche Protagonist des Buchs und, wie die meisten Teenager, hat auch er einen gewissen Hang zur Rebellion und eine Sehnsucht nach Abenteuer, die seinen Charakter ausmacht. Im Grunde war er mir sympathisch und bis zu einem gewissen Grad konnte ich mich gut in ihn hineinversetzen, aber leider hat mir bei ihm, wie auch bei den meisten anderen einfach eine gewisse Tiefe gefehlt. Seine Mutter war eine der interessantesten Charaktere, besonders aufgrund ihrer Gabe, die sie zu einer Seherin macht. Dieser mystische Touch hat mir sehr gut gefallen und die Geschichte nochmal aufgewertet. Doch auch sein Stiefvater, der einen eher unsympathischen Eindruck erwecken sollte, hat meine Aufmerksamkeit erregt, da seine Geschichte über die Kapitel hinweg einen wirklich spannenden Verlauf annimmt und auf eine düstere und traurige Art faszinierend ist. 

„Wir ziehen in den Nebel
Wir ziehen ins nichts
Lichtjahre entfernt
In ein Land ohne Rückkehr
Die Füße ganz wund
Gespenstische Züge
Rollen pfeifend entgegen:
Nicht aufgeben, Jungs!

Jegor
Seite 181

Über die Idee

Von Dmitry Glukhovsky bin ich gute Ideen gewohnt, weshalb ich auch nicht überrascht war, dass diese sich als wirklich beeindruckend herausgestellt hat. Der vergangene Krieg hat nicht nur Trauer und Schmerz hinterlassen, sondern auch eine sogenannte Todeszone, die die Leute in ihr zu Monstern macht. Angeblich seien diese von Satan besessen und können einen infizieren, wenn man ihren Worten lauscht. Daraus entstand ein wahnsinnig interessanter Kult an Priestern, die sich selbst das Gehör genommen haben, um den Versuch zu wagen, diese Menschen zu heilen. Deutlich weniger beeindruckend ist leider der Mangel an Leidenschaft und Detail, mit der der Autor diese Idee zu Papier gebracht hat.  Mir kam es so vor, als hätte der Autor dieses Buch weniger aus Begeisterung und vielmehr aus Notwendigkeit geschrieben, was eine Menge verschwendetes Potential zur Folge hat. 

Über den Schreibstil

Auch der Schreibstil konnte mich leider nicht ganz überzeugen. Die vielen POV-Wechsel haben mir Schwierigkeiten bereitet, dem Geschehen zu folgen und – trotz der durchaus vorhandenen Spannung – den Lesefluss oft unterbrochen. Auch hier fehlt mir die Tiefe und die Leidenschaft des Autors. Ehrlich gesagt haben mich einige der Handlungsstränge ziemlich enttäuscht, da sie sich förmlich ins nichts auflösen und gegen Ende plötzlich in einem einzigen Nebensatz beiläufig erklärt werden. Nach Abschluss des Buchs blieben einfach zu viele Möglichkeiten ungenutzt und so viele Mysterien wurden nicht geklärt oder endeten in lieblosen Auflösungen, die ihnen einfach nicht gerecht wurden. Das fan ich ziemlich schade.

„So hat er’s gesagt, dass Gott die Welt dem Teufel überlassen hat. Und der macht jetzt hier, was er will. Und wir, ja, wir sind uns selbst überlassen. So, und wer nicht fromm ist, den kassiert der Teufel als Erstes ein.“

Ljonka
Seite 203

Mein Fazit 

Mit „Outpost – Der Posten“ hat der Autor eine Geschichte geschaffen, die so groß hätte werden können, wie seine „Metro“ Trilogie, aber leider hat er sich mit der Ausarbeitung selbst ins Bein geschossen. Trotz der vergleichsweise enttäuschenden Leistung ist der Roman immer noch sehr lesenswert und bietet durchaus eine spannende und grandiose Handlung. Es fehlt nur eine Tiefe im Detail, die sowohl die Leser, als auch das Buch an sich meiner Meinung nach verdient hätten. Letztendlich ist nichts so traurig wie verschwendetes Potenzial. 

3/5

(3) Kommentare

  1. Schade, dass der Roman dich nicht ganz überzeugen konnte. Es ist echt traurig, wenn es bei solch grandiosen Ideen einfach an der Umsetzung hapert…

    deine Hope

    1. empireofbookz sagt:

      Das sehe ich genauso! Aber dennoch hat das Buch Spaß gemacht, und hatte einige grandiose Ansätze! Das Potenzial wurde leider nicht annähernd entfaltet.

      Lg,
      Lilly

  2. […] 1. Outpost – Der Posten, Dmitry Glukhovsky […]

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