4 Sterne Lesechallenge Liebe Trigger Warning

(Rezension) „Can you help me find you?“

Rezension Can you help me find you Amy Noelle Parks

Autorin

Amy Noelle Parks

Verlag

Rowohlt

Seitenanzahl

368

Kaufpreis

16,00 EUR

Erschienen

24.03.2020

ISBN

978-3-8052-0057-8

Autorin: Amy Noelle Parks

Verlag: Rowohlt Wunderlich

Seitenanzahl: 368

Kaufpreis: 16,00 EUR

Erscheinungsdatum: 24.03.2020

ISBN: 978-3-8052-0057-8

An der Newton Academy für Mathematik und Naturwissenschaften: Evie Beckham hatte bisher kein Interesse an Jungs. Sie ist vollkommen mit ihrer Liebe zur Mathematik beschäftigt. Außerdem hat sie zahlreiche Ängste. Aber in der letzten Zeit fühlt sie sich immer mutiger, auch dank ihres besten Freundes Caleb. Sogar mutig genug für einen Flirt mit Leo, dem süßen Neuen an der Schule …

Caleb wusste, dass die empfindsame Evie noch nicht bereit für die Liebe war. Aber er hatte immer angenommen, eines Tages wäre ER der Auserwählte! Doch niemand verliebt sich in den lustigen besten Freund, und er beschließt, sie zunächst online, als geheimnisvoller Fremder, für sich zu gewinnen. Dummerweise geht sein Plan auf.

Evie kämpft nun mit sich, weil sie doppelt verliebt ist.

Caleb grübelt, wann er aus der Deckung kommt.

Und Leo macht eigentlich alles richtig …

Sie sind alle superschlau, also warum ist die Liebe trotzdem so verdammt kompliziert …?

Amy Noelle Parks hilft täglich an der Michigan State University angehenden Grundschul-Lehrer*innen dabei, ihren eigenen traumatischen Mathematik-Unterricht hinter sich zu lassen. Ansonsten verbringt sie ihre Zeit am liebsten mit romantischen Komödien und Quantenphysik, liebt diverse Sorten Gebäck und hat ein bisschen Angst vor Social Media, aber sie arbeitet daran. «Can you help me find you?» ist ihr erster Roman.

«Ich bin nicht in Evie Beckham verliebt.»

Erster Satz
Seite 7

Über die Protagonisten

Evie ist ein absoluter Volltreffer! Ich habe sie von Anfang an sehr geliebt. Sie ist in die Mathematik verliebt und auch in jeder anderen Hinsicht ein totaler Nerd, wie beispielsweise ihre Liebe zu Per Anhalter durch die Galaxis belegt. Als Protagonistin war sie ziemlich eigenartig, nicht nur aufgrund ihres Mathe-Genies’s sondern auch wegen ihrer vielen Phobien – angefangen mit der Sozialphobie – die ihr das Leben schwer machen. Schon in ihrer Kindheit wurden ihr Angststörungen diagnostiziert, die einzig und allein durch ihren besten Freund Caleb erträglich wurden. Doch vor fast einem Jahr hat sie eine wundervolle Therapeutin gefunden, die ihr enorm geholfen hat. Trotzdem weist sie immer noch autistisch wirkende Merkmale auf, wie beispielsweise ihre Schwierigkeit, Gefühle und Gesichtsausdrücke zu lesen, die einfach zu ihrer Persönlichkeit gehören und sie zu dem einzigartigen und bezaubernden Menschen machend er sie ist. Ihr Mut und ihre Intelligenz sind einfach beeindruckend.

Caleb und Leo konnten mich weniger überzeugen. Mit den beiden hatte ich zu Beginn einige Schwierigkeiten, die sich bei Leo auch hartnäckig gehalten haben. Caleb wurde mir jedoch von Seite zu Seite sympathischer und konnte mich im Finale definitiv begeistern. Leo ist leider einfach nicht mein Fall. Spinnentötende, besitzergreifende Fußballliebhaber sind bei mir eben sehr schnell abgeschrieben.

Über den Schreibstil

Mein Einstieg in das Buch war etwas schleppend. Obwohl der Schreibstil ganz gut ist, konnte ich zu Beginn noch keinen guten Draht zur Geschichte fassen. Die vielen POV-Wechsel haben das Buch teilweise ziemlich unübersichtlich gemacht, was zu großer Verwirrung meinerseits geführt hat. Dazu kommen noch die auffällig vielen Schreibfehler, die mich etwas irritiert haben und ab und zu ebenfalls zur Verwirrung beigetragen haben, wenn beispielsweise ganze Namen verwechselt wurden. Trotzdem hat sich mein Eindruck vom Buch deutlich verbessert, denn die Art, wie die Autorin es geschafft hat, physikalischen und mathematischen Kauderwelsch zu den romantischsten Metaphern umzuformulieren, muss man erstmal können! Noch dazu wurde das Buch immer spannender zum Finale hin, bietet eine schockierende Wendung und anschließend einen Epilog zum niederknien. Ich in wirklich beeindruckt!

„Es gab in unserem Garten diese zwei Bäume,  die total ineinander verschlungen wuchsen. Dann wurde eines Tages einer der beiden vom Blitz getroffen, und wir mussten ihn fällen. Aber wenn man sich den verbliebenen jetzt anschaut, sieht man immer noch die Stellen, an denen der andere sein sollte. Seine ganze Existenz ist Resonanz. So sind Evie und ich.“

Caleb
Seite 92

Über die Handlung

Evie ist das vermutlich intelligenteste Mädchen an der Schule. Doch ihre Angststörungen haben ihr schon einmal den Erfolg verbaut. Dieses Jahr möchte sie sich erneut für die Frottier anmelden, einem Event, bei dem Schüler ihre mathematischen bzw. physikalischen Arbeiten vorstellen und die besten fünf Projekte ergattern für ihre Autoren Stipendien für Top Colleges. Allein wird Evie sich nicht auf die Bühne trauen, deshalb schließt sich Caleb ihrem Projekt an, damit er während des gesamten Prozesses bei ihr sein kann. Leo ist ein neuer Schüler an der Newton und weckt aufgrund seiner physikalischen Begabung Evies Interesse. Als die beiden dann zusammenkommen sorgt das für einige Spannungen zwischen Caleb und Leo, und Evie kämpft mit ihren Gefühlen für beide von ihnen. Und dann ist das plötzlich Milo, der sie online anschreibt und ebenfalls ihr Herz gewinnt…

Milo: Meine Situation ist ein bisschen seltsam. Aber du kannst definitiv mehr als einen Menschen küssen wollen. Obwohl es vielleicht mit unterschiedlichen Menschen was anderes bedeutet. Und natürlich bedeutet, dass du es willst, ja nicht, dass du es tatsächlich machst. 

Tesserakt: Und das Wollen macht einen trotzdem nicht zum schlechten Menschen?

Milo: Nein, nur zu einem menschlichen.

Chatverlauf
Seite 222
Rezension Can you help me find you Amy Noelle Parks

Meine Kritikpunkte

Der Anfang des Buches hat sich ziemlich gezogen. Der Plot hat eine ganze Weile auf sich warten lassen, während Evie und Leo sich erstmal kennengelernt haben. Erst nachdem die Protagonisten ihre Zusage für die Frontier haben, konnte Caleb sie anschreiben, und bis dahin ging es hauptsächlich um zwei Dinge: Evie macht ganz neue Erfahrungen (Knutschen) mit Leo, und Caleb ist eifersüchtig. Außerdem fand ich, kamen ihre Gefühle für Caleb auf einmal viel zu plötzlich und wurden dann aus dem Nichts ziemlich groß, bis sie am Ende erkennt, sie hätte ihn schon immer geliebt. Das ist ja nachvollziehbar, hätte meiner Meinung nach allerdings besser in die Story eingearbeitet werden müssen.

Meine Highlights

Zuerst einmal muss ich hier jede Nerd Anspielung nennen, die überhaupt gemacht wurde. Jedes Mal wenn Douglas Adams oder Harry Potter oder sonst was erwähnt wurde, ging mir das herz auf und ich habe mich mehr in die Charaktere verliebt. Zweitens spricht die Autorin in dem Buch nicht nur Sexismus in der Wissenschaft, sondern auch den Umweltschutz (super wichtig!), Religion (und die Vereinbarung dieser mit der Wissenschaft) und auch Therapie an. Besonders der letzte Punkt wurde fantastisch von ihr umgesetzt! Zuletzt möchte ich noch auf den Titel eingehen. „Can you help me find you“ basiert auf dem Spiel „Can you help me find“, dass Evie helfen sollte, fremde Leute ansprechen zu können. Es ist eine von vielen Traditionen, die die beiden im Laufe der Jahre entwickelt haben und die außerdem ihre Freundschaft ausgezeichnet haben. Das fand ich wirklich schön.

Mein Fazit

Mit „Can you help me find you“ hat die Autorin einen Roman mit Potential zum Herzensbuch geschrieben, mit witzigen Anspielungen, wissenswerten Fakten und einer wahnsinnig starken und nachvollziehbaren Protagonistin, die mich im Sturm erobert hat. Trotz der durchaus vorhandenen Schwächen ist das Buch eine klare Leseempfehlung!

4/5

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