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(Abgebrochen) „99 Tage mit dir“

Autorin

Catherine Miller

Verlag

Diana

Seitenanzahl

352

Kaufpreis

10, 99 EUR

Erschienen

am 09.08.2021

ISBN

978-3-453-36099-0

Autorin: Catherine Miller

Verlag: Diana

Seitenanzahl: 352

Kaufpreis: 10, 99 EUR

Erscheinungsdatum:  09.08.2021

ISBN: 978-3-453-36099-0

Willkommen zu meiner Rezension zu „99 Tage mit dir“ von Catherine Miller

Emma und Nathan könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ist eher ruhig, kümmert sich um ihre erkrankte Mutter und liebt Bücher. Er verbringt als Sky-Diving-Instructor seine Zeit 4500 Meter über der Erde, sucht den Nervenkitzel und lebt, als wäre jeder Tag sein letzter. Als die beiden sich, umgeben von abgegriffenen Magazinen und dem Ticken einer Uhr, im Wartezimmer einer Klinik treffen, sind sie allein und sehr nervös – und könnten eine fatale Sache gemeinsam haben …

 

Der Zufall hat sie zusammengeführt und sie schwören sich, nie mehr auch nur eine Stunde zu vergeuden. Emma hat noch nie Papageientaucher in freier Wildbahn sehen und Nathan will endlich einmal etwas für andere tun. Zwischen all den großen und kleinen Abenteuern, der Angst und der Hoffnung kommen die beiden sich näher, doch ist es für ihre Liebe schon zu spät?

Catherine Miller ist Mutter von Zwillingen. Da dies noch nicht genügend Arbeit war, schrieb sie in jeder freien Minute an ihrem Roman. Zwei Jahre später beschloss sie, ihren Traum, Autorin zu werden, weiterzuverfolgen. Sie gewann u.a. das Katie Fforde-Stipendium und unterschrieb ihre ersten Buchverträge – eine spannende Zeit, die sie nur mit jeder Menge Schokolade überstand. »99 Tage mit dir« ist ihr erstes Buch im Diana Verlag.

Ich bin schon immer siebenundzwanzig gewesen.

Erster Satz
Seite 7

Unpassendes Fantasy-Element

Schon im Prolog erfährt man von merkwürdigen Träumen des Protagonisten, die er bereits seit seiner Kindheit hat. Nathan sieht wieder und wieder seinen eigenen Tod, weshalb er sich schon vor Jahren klar gewesen ist, dass er mit 27 Jahren sterben würde. Auch wenn die Idee ja ganz interessant ist, finde ich sie für einen No-Fantasy Liebesroman einfach fehl am Platz, da es sich einfach nicht erklären lässt und eine Art magisches Phänomen impliziert, das in der echten Welt, in der das Buch ja spielt, einfach nicht vorhanden ist. Mir persönlich gefällt so etwas überhaupt nicht, deshalb hatte ich auch von Anfang an Probleme, mich mit der Story anzufreunden.

Wenn man sein Leben bei hundertsechzig Kilometern pro Stunde verbrachte, war es nicht leicht, ruhige Momente zu finden und zurzeit kam ihm das Vergessen verlockend vor. Dann müsste er sich niemals aus dieser ganzen Ausrüstung schälen und dem winzigen Knoten weitere Aufmerksamkeit schenken. Er müsste nie erfahren, was mit ihm los war und sich niemals auf einen Kampf einlassen, den er verlieren könnte.

Nathan
Seite 20

Vorspultaste

Als Nathan und Emma sich in einer Klinik zufällig begegnen, warten beide auf ihre Untersuchung wegen potenziellem Brustkrebs. Nathan beschließt, Emma einfach anzusprechen, und weil sie beide alleine sind, obwohl empfohlen wird, jemanden dabei zu haben, beschließen sie, dem anderen beizustehen. Dieser Moment ist enorm bedeutend und hätte das Potential, die erste Gefühlsregung beim Leser hervorzuholen, doch stattdessen… wurde er übersprungen. Wie viele andere bedeutende Szenen meiner Meinung nach. Die Hälfte der Zeit über, fühlte es sich eher so an, als lese ich eine Ansammlung von kleinen Momenten, die wahllos aneinandergereiht wurden, während alles, dass irgendwie einen Effekt auf die Beziehung der beiden Protagonisten haben könnte, einfach ausgelassen oder nebenbei kurz erwähnt wird. Das hat es schwierig gemacht, die schnell wachsende Zuneigung der beiden füreinander nachzuvollziehen. 

Ständiges Hin und Her

Wie schnell die Beziehung der Protagonisten sich entwickelt hat, war meiner Meinung nach einfach… nervig und unrealistisch. Nach einer Woche sind die beiden schon total verliebt und Nathan ist bereits, gemeinsam mit Emmas Mutter, die „wichtigste Person in Emmas Leben“, dann aber ist sie total eingeschüchtert bei dem Gedanken, dass er überhaupt ihr Zimmer betritt. Dann küssen sie sich, aber danach ist sie wieder super awkward und entsetzt bei der Vorstellung, dass sie sich ein Bett teilen könnten. Nach nur drei Wochen beschließen die beiden, dass sie zusammen KINDER kriegen wollen (die Chemotherapie könnte Emmas Fruchtbarkeit beeinträchtigen, weshalb sie Eizellen einfrieren lassen kann, und befruchtete haben bessere Chancen – ich betone, sie kennen sich erst seit wenigen Wochen) und dann – auf einer romantischen Reise – sagt Nathan ihr, dass er nicht mit ihr zusammen sein kann. Irgendwann hatte ich einfach keine Lust mehr.

„Meine Mutter stirbt schon ihr ganzes Leben langsam vor sich hin. Sie muss nicht unbedingt erfahren, dass ihr ihre Tochter zuvorkommen könnte.“

Emma
Seite 26

Unsymphatische, nervige Protagonisten 

Schon ganz am Anfang gab es einige Momente, in denen mir Emma unsymphatisch war. Mein größtes Problem war aber, dass ihre Persönlichkeit sich aufgrund ihrer unschuldigen und fast schon prüden Art sehr von meiner unterscheidet. Es ist absolut nichts falsch daran, prüde zu sein, aber ich persönlich kann es nicht nachvollziehen und hatte deshalb Schwierigkeiten, mich mit ihr anzufreunden. Mit Nathan schien die Autorin einen sympathischen und humorvollen Charakter mit tiefergehender Hintergrund beschreiben wollen, aber die vielen leichtsinnigen Entscheidungen, mit denen er andere teilweise sogar gefährdet hat, haben es mir unmöglich gemacht, ihn so zu sehen. Außerdem hat es mich einfach gestört, wie sehr beide Charaktere ihre Krankheit vor ihren Freunden und Familien verheimlichen wollten. Irgendwie kann ich es ja auch nachvollziehen, aber… dann wieder nicht. Es war einfach das typische „Ich nehme Entscheidungen für andere ab“, indem sie ihren Liebsten die Sorge ersparen wollten. Ich finde sowas nicht nett und selbstlos, sondern kindisch. 

Mein Fazit

Ich habe sehr mit mir gekämpft, ob ich das Buch noch weiterlese, oder es frühzeitig abbreche, aber letztendlich fand ich es einfach schlecht. Die Charaktere waren einfach so unsympahatisch und irritierend, und deren Beziehung hat sich viel zu schnell entwickelt – und dann wieder nicht, weil Emma ihre Gefühle einfach nicht auf die Reihe bekommen hat. Als Nathan ihr gebeichtet hat, dass er nicht mit ihr zusammen sein kann und sie sich daraufhin einfach kindisch und unmöglich benommen hat („Wäre Emma nicht so mit ihrem Essen beschäftigt gewesen, hätte sie ‚Lalala‘ gesungen und sich dabei die Finger in die Ohren gesteckt.“), fiel es mir plötzlich sehr leicht, das Buch einfach aufzugeben. Wirklich Schade, aber die Geschichte war eine große Enttäuschung.

/5

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