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(Rezension) Blood World

Willkommen zu meiner Rezension zu „Bloodworld – Die Zukunft ist in Blut geschrieben“

Autor: Chris Mooney

Verlag: Heyne

Seitenanzahl: 512

Kaufpreis: 14, 99 EUR

Erscheinungsdatum: 12. Juli 2021

ISBN: 978-3-453-32117-5

Autor: Chris Mooney

Verlag: Heyne

Seitenanzahl: 512

Kaufpreis: 14, 99 EUR

Erscheinungsdatum: 12. Juli 2021

ISBN: 978-3-453-32117-5

Es ist nichts Geringeres als eine medizinische Sensation: Durch die Entdeckung eines neuen Wundermittels kann der Alterungsprozess des Menschen aufgehalten werden! Wer das Medikament regelmäßig nimmt bleibt nicht nur ewig jung, er ist auch schöner und stärker als »normale« Menschen. Doch die neue Wunderdroge hat einen Haken: Man braucht dazu das Blut von Menschen, deren DNA eine besondere Sequenz aufweist. Oft werden diese »Träger« entführt und in Blutfarmen gefangen gehalten. Schon ihr ganzes Leben lang hat LAPD-Officer Ellie Battista diesen Praktiken den Kampf angesagt, doch dann bekommt sie es mit einem Gegner zu tun, der sie tief in die dunkelsten Abgründe der Blutkartelle lockt …

Chris Mooney wurde 1969 in Massachusetts geboren und unterrichtet Kreatives Schreiben in Harvard. Seine Krimis sind nationale und internationale Bestseller und wurden in achtundzwanzig Sprachen übersetzt. Mit »Blood World« legt er nun sein Science-Fiction-Debüt vor. Chris Mooney lebt mit seiner Familie in der Nähe von Boston.

Als Ellie Battista mit dem Streifenwagen auf die Montclair, eine ruhige Straße in Brentwood, einbog, bemerkte sie einen kräftigen Mann, der mit seiner verspiegelten Sonnenbrille und dem schwarzen Anzug wie ein Agent des Secret Service aussah.

Erster Satz
Seite 9

Zwiegespalten

Obwohl schon der Einstieg einen Vorgeschmack auf viel Spannung und Action bietet, war ich nur so semi zufrieden mit dem Anfang. Leider ging es auch nicht sonderlich gut weiter. Der Plot war zweifellos gut durchdacht und auch ziemlich cool, nur konnte ich mich mit dem Schreibstil des Autors partout nicht anfreunden, sodass ich große Schwierigkeiten hatte, mich in die Geschichte hineinzufinden. Die Protagonistin, Ellie, ist eine interessante junge Polizistin, die unbedingt in die Blut-Taskforce aufgenommen werden will. Ihr Antrieb: Ihr Zwillingsbruder ist ein Träger und wurde schon als Kind entführt. Ellie widmet ihrem ganzen Leben nur die eine Aufgabe, ihn aufzuspüren und zu retten. Obwohl ich jetzt keinen großen Draht zu ihr entwickeln konnte, war sie eine starke Protagonistin, die mich mit ihrem Ehrgeiz und ihrer Intelligenz beeindrucken konnte. Mit Sebastian hingegen, der der zweite Protagonist und der vielleicht größte Mitmischer der Blut-Anbieter ist, konnte ich mich bis kurz vorm Schluss kaum aufwärmen. Der Autor hat sich viel Mühe gegeben, ihn im Laufe des Buches sympathisch zu machen, ist bei mir aber leider kläglich daran gescheitert.

„Ich werde dich finden“, sagte Sebastian mit gespenstisch ruhiger Stimme. Er sprach aus Erfahrung und hatte keinen Zweifel, dass er dies Ankündigung wahrmachen würde. „Es wird ein bisschen dauern, vielleicht sogar lange, und es wird eine Menge Geld verschlingen, aber ich werde dich finden.“

„Und was dann? Wirst du mich töten?“ Paul gluckste leise. „Nein, werde ich nicht.  Ich werde dich irgendwo einsperren. Und dann komme ich dich den Rest deiner Tage besuchen und mache dir das Leben zur Hölle, wie du es dir in deinen kühnsten Träumen nicht vorstellen kannst.“

Sebastian
Seite 124

Die Blutwelt

Eine weitere Enttäuschung war die Blutwelt, von der ich mir nach dem  Lesen vom Klappentext sehr viel versprochen hatte. Tatsächlich erfährt man kaum etwas über sie. Ich hatte auf einige spannende wissenschaftliche Entwicklungen gehofft, die von der Entdeckung bis hin zur Ausbeutung des Trägerbluts und seinen Auswirkungen erzählen, aber tatsächlich wurde der Ursprung überhaupt nicht thematisiert. Meiner Meinung nach hat diese Idee so viel Potenzial gehabt, das im Buch leider kaum genutzt wurde. Natürlich gab es auch einige sehr positive Ideen des Autors, die auf keinen Fall unerwähnt bleiben dürfen, aber im großen und Ganzen hatte ich mir einfach mehr erhofft. Letzten Endes ist das Buch eben ein Thriller, das heißt Action ist auf Platz 1, und Kreativität auf Platz 2. 

Frank bot ihr eine Chance, näher an den inneren Zirkel heranzukommen – und dabei hoffentlich ihren Bruder zu finden. Sie mussten Akten über die Träger führen, irgendeine Art von Archiv, um zum Beispiel ihre jeweiligen Blutgruppen nachvollziehen zu können, dachte sie und trank einen großen Schluck. „Sind Sie interessiert?“, fragte Frank. „Oder soll ich weitersuchen?“ Ellie dachte an das Bild von JC an der Pinnwand. „Ich bin interessiert“, sagte sie und gestatte sich ein echtes Lächeln.

Ellie
Seite 197

Schreibfehler und... Fehler

Was mir nach einiger Zeit leider stark ins Auge gesprungen ist, sind die vielen Schreibfehler, die sich überall im Buch eingeschlichen haben. Natürlich ändert das nichts an der Qualität der Geschichte, aber es war dennoch etwas nervend, besonders weil sich das so auffällig gehäuft hat. Was mich dann schockiert hat, waren die tatsächlichen Fehler, die der Autor (oder vielleicht der Übersetzer?) gemacht hat. Beispielsweise als Ellie Undercover für Sebastian gearbeitet hatte und zu ihm gerufen wurde, weshalb sie sich fürchtete, er könnte ihre geheime Identität aufgedeckt haben. Sie dachte nicht, dass Sebastian sie vielleicht töten würde, nein, laut dem Buch dachte sie, dass Paul sie vielleicht töten würde. Paul. Es wurde der falsche Name genannt. Vermutlich mache ich eine größere Sache daraus, als es ist, aber meiner Meinung nach haben solche Fehler, besonders wenn sie so oft vorkommen, einen Einfluss auf die Professionalität und am Lesefluss des Buchs.

Mein Fazit

Konnte das Buch mich trotz seiner Fehler von sich überzeugen? Nein. Leider hat mich der Schreibstil richtig gestört und das ganze eher zu einem anstrengenden Leseerlebnis gemacht. Dabei muss ich allerdings festhalten, dass das Finale meinen Eindruck vom Buch deutlich verbessert hat! Trotz meiner Schwierigkeiten konnte mich der Showdown dann doch mitreißen und hat für ein aufregendes Ende gesorgt, dass zumindest einen Teil der Minuspunkte wettmacht. Der Gesamteindruck bleibt aber nur mittelgut. Dennoch sind viele meiner Problempunkte eher objektiv, weshalb ich das Buch definitiv weiterempfehlen kann, wenn es um bloße Action gehen soll und man aufgeschlossener für einen schroffen Schreibstil ist. 

3/5

(1) Kommentar

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