5 Sterne Fantasy LGBTQ+

(Rezension) „King of Scars“

Autorin

Leigh Bardugo

Verlag

Knaur

Seitenanzahl

576

Kaufpreis

16, 99 EUR

Erschienen

am 20. 08. 2021

ISBN

978-3-426-22700-8

Autorin: Leigh Bardugo

Verlag: Knaur

Seitenanzahl: 512

Kaufpreis: 16, 99 EUR

Erscheinungsdatum: 20. 08. 2021

ISBN: 978-3-426-22700-8

Willkommen zu meiner Rezension zu „King of Scars“ von Leigh Bardugo

Freibeuter. Soldat. Bastard. Überlebender. Herrscher.

Leigh Bardugo – Autorin der Fantasy-Bestseller »Das Lied der Krähen« und »Das Gold der Krähen« – erzählt die Geschichte der beliebtesten Figur ihrer Grisha-Trilogie weiter: Nikolai Lantsov

Niemand weiß, was der junge König von Ravka, während des blutigen Bürgerkrieges durchgemacht hat. Und wenn es nach Nikolai selbst geht, soll das auch so bleiben.

Jetzt, wo sich an den geschwächten Grenzen seines Reiches neue Feinde sammeln, muss er einen Weg finden, Ravkas Kassen wieder aufzufüllen, Allianzen zu schmieden und eine wachsende Bedrohung für die einstmals mächtige Armee der Grisha abzuwenden.

Doch mit jedem Tag wird in dem jungen König eine dunkle Magie stärker und stärker und droht, alles zu zerstören, was er aufgebaut hat. Schließlich begibt Nikolai sich mit einem jungen Mönch und der legendären Grisha-Magierin Zoya auf eine gefährliche Reise zu jenen Orten in Ravka, an denen die stärkste Magie überdauert hat. Denn nur dort besteht eine Chance, sein dunkles Vermächtnis zu bannen.

Einige Geheimnisse sind jedoch nicht dafür geschaffen, verborgen zu bleiben – und einige Wunden werden niemals heilen.

Leigh Bardugo wurde in Jerusalem geboren und wuchs in Los Angeles auf. Nach Stationen im Journalismus und im Marketing kam sie schließlich als Special Effects-Designerin zum Film. Leigh lebt und schreibt in Hollywood.. Michelle Gyo studierte in Mainz Germanistik und Buchwissenschaft und arbeitete danach als Lektorin bei Piper Fantasy und Random House. Aus Neugier machte sie sich nach zehn Jahren Verlagsarbeit selbständig, seither lebt sie, wo sie will, wandert häufig durch phantastische Welten, kann nicht ohne Kaffee, Katzen und Kreativität und übersetzt Bücher aus dem Englischen.

Dima hörte das Knallen der Scheunentüren, bevor es jemand anderem auffiel.
Erster Satz
Seite 11

Langsames Vorankommen des Plots

Der Einstieg gelang mir sehr gut und hat auch gleich einen besonderen Eindruck hinterlassen, da verraten wurde, dass Nikolais Dämon, in den er sich dank der Macht des Dunklen verwandelt hatte, zurückgekehrt ist, Ich fand das ziemlich cool, da es außerdem als eine Art Teaser für einen noch größeren Plot Twist gedient hat, der später im Buch offenbart wird, allerdings hat das Ganze etwas auf sich warten lassen. Obwohl sich der Schreibstil der Autorin sehr fließend lesen ließ, ist meiner Meinung nach etwas zu wenig passiert in der ersten Hälfte des Buchs, was die Spannung etwas zu wünschen übrig lassen ließ. Dafür war de zweite Hälfte allerdings genauso, wie ich es von der Autorin schon gewöhnt bin, überwältigend und schockierend. Man erhält ganz neue Einblicke in die Religion und die Macht der Grisha, bevor Bardugo ein erschreckendes und spannendes Finale liefert. 

„Ich werde einen Weg finden.“ Sein ganzes Leben lang hatte Nikolai das geglaubt. Sein Wille hatte ausgereicht, nicht nur sein Schicksal zu formen, sondern seine eigene Identität. Er hatte gewählt, was die Menschen sehen sollten – den gehorsamen Sohn, den nichtsnutzigen Halunken, den fähigen Soldaten, den souveränen Politiker. Das Monster bedrohte alles. 

Nikolai Lantso
Seite 70

Politik und Worldbuilding

Eines von Bardugo größten Talenten ist bekanntlich das Wordbuilding, welches ihr auch in diesem Buch sehr gut gelungen ist. Da ein großer Teil der Handlung von Krieg geprägt ist, gibt es auch sehr viel über Ravkas Politik zu lesen, was für manche vielleicht ermüdend ist. Obwohl ich oftmals kein so großer Fan davon bin, hat es mir in diesem Fall allerdings gut gefallen, da es zum einen Ravkas schwierige Lage betont und somit hervorhebt, welche Probleme Nikolai zusätzlich zu seinem Monster zu bekämpfen hat, und zum anderen weil es nochmal etwas Licht auf die moralischen Aspekte wirft, die ohnehin schwierig zu beachten sind im Krieg. Ich finde, Leigh Bardugo hat eine tolle Arbeit geleistet, bei dem Versuch eine realistische und ehrliche Krisensituation darzustellen, die die Leser nicht langweilt, sondern noch mehr fesselt und ihnen ein Gefühl für die Lage vermittelt. 

Nikolai und Zoya

Bevor ich diese Bücher angefangen habe, war meine Meinung zu Nikolai und Zoya als paar ziemlich eindeutig: Nein. Doch schon sehr früh im Buch habe ich mich in die beiden verliebt, in ihre Vertrautheit und ihre Zusammenarbeit als Zar und Befehlshaberin. Die Bewunderung, die Nikolai für Zoya übrig hat, nicht trotz ihrer bösartigen und kalten Art, sondern gerade deswegen, hat mich wirklich berührt, und Zoya Stärke und Entschlossenheit hat mich beeindruckt. Es war wirklich emotional und spannend, mehr über Zoya Hintergrund herauszufinden, weshalb sie so geworden ist, wie sie ist, und weshalb noch so viel mehr hinter ihr steckt, als sie zeigt. Beide Protagonisten sind wirklich hervorragend porträtiert worden.

Nikolai sah wieder auf die alte Karte von Ravka – brutal, hoffnungslos, unstillbar in seiner beständigen Not. Ravka war seine erste Liebe, eine Vernarrtet, die mit seiner einsamen Kindheit begonnen und sich mit seinem Alter nur vertieft hatte. Was immer sie verlangte, er wusste, dass er es ihr geben würde. Er war leichtsinnig umgegangen, mit diesem Land, von dem er behauptete, es zu lieben, und er konnte Ravkas Zukunft nicht länger von Angst lenken lassen.

Nikolai Lantsov
Seite 102

Nina Zenik

Nicht nur Nikolai und Zoya, sondern auch Nina ist Protagonistin von „King of Scars“. Nach den Ereignissen der Krähen-Dilogie wurde sie als Ravkas Spionin nach Fjerda versetzt, wo sie ihrem Versprechen an Matthias gerecht werden und ihn vergraben will. Undercover als Mila Jandersdat untersucht sie mit ihre Kollegen Adrik und Leoni merkwürdige Geschehnisse in einer Fjerdan-Stadt, die sich als Spuren von Parem erweisen. Und wo Parem ist, sind auch Grisha-Sklaven. Nina ist mir schon seit ihrem Debut sehr ans Herz gewachsen, mit ihrer gesamten Art, und auch in diesem Buch hat ihre Authentizität und Entschlossenheit eine ausschlaggebende Rolle gespielt. Ich bin einfach ein Riesen Fan von ihr und habe mich gefreut, dass ihr Geschichte weiter geht!

Mein Fazit 

Obwohl „King of Scars“ nicht das beste Buch ist, das Leigh Bardugo geschrieben hat, ist es bedeutungsvoll und ein wichtiger Schritt von Nikolais und Zoya Geschichte, genauso wie die von Nina, die jetzt als Spionin in Fjerda ist, und schreckliche Geheimnisse aufdeckt. Das Buch mag zu Beginn wenig ereignisreich gewesen sein, aber das wird durch emotionale und mitreißende Szenen in der zweiten Hälfte wettgemacht. Der Schreibstil war, wie gewohnt, mit viel Witz und Humor, aber auch einem gewissen Ernst, der mich beeindruckt hat. Ich freue mich schon auf weitere Abenteuer auf dem GrishaVerse!

4.5/5

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