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(Rezension) Liebe braucht nur zwei Herzen

Autorin: Judith Wilms

Verlag: Penguin

Seitenanzahl: 400

Kaufpreis: 10, 00 EUR

Erscheinungsdatum: 12. Juli 2021

ISBN: 978-3-328-10566-4

Autorin: Judith Wilms

Verlag: Penguin

Seitenanzahl: 400

Kaufpreis: 10, 00 EUR

Erscheinungsdatum: 12. Juli 2021

ISBN: 978-3-328-10566-4

Willkommen zu meiner Rezension zu „Liebe braucht nur zwei Herzen“ von Judith Wilms

Gerade als sie ihr Leben sortiert hat, bringt er ihr Herz durcheinander

Niemand kann besser loslassen als Liv. Als Ordnungsfee hilft sie ihren Kunden dabei, ihr Leben auszumisten – denn sie weiß ganz genau, dass es sich oft nicht lohnt, Dinge aufzubewahren. Genauso wenig, wie sich die Liebe lohnt. Als sie im Haus ihrer Eltern eine Kiste voller Jugenderinnerungen findet, beschließt Liv, endlich die Liebesbriefe von Flo, dem Nachbarsjungen, loszuwerden. Doch gerade als sie seine Briefe in die übervolle Mülltonne stampft, steht Flo plötzlich wieder vor ihr – groß, erwachsen und mit seiner stupsnasigen kleinen Tochter an der Hand. Livs Herz macht ganz unerwartet einen Salto. Doch bestimmt lässt sich auch Chaos im Herzen ganz leicht aufräumen … oder?

Judith Wilms reist gerne mit leichtem Gepäck, sammelt lieber Momente als Dinge und mistet zu Hause regelmäßig aus – doch von guten Büchern kann sie sich einfach nicht trennen. Wenn sie nicht gerade schreibt, verbringt sie die Zeit am liebsten mit ihren beiden Kindern, Waldspaziergängen oder einer Tasse Darjeeling. Sie lebt in Stuttgart, wo sie von ihrem Schreibplatz aus die Sonne aufgehen sehen kann.

Ich erteile gern Ratschläge.

Erster Satz
Seite 7

Interessante Protagonistin 

Liv war mir anfangs sehr sympathisch, da ich Minimalismus und Ordnung schon seit einer Weile sehr bewundere und sie daher sehr interessant und außerdem authentisch fand. Als Bloggerin hat sie bei mir ebenfalls einen Pluspunkt gelandet, ich denke eine Erklärung warum ist hier unnötig. Doch mit der Zeit haben sich meine Gefühle ihr gegenüber sehr verändert. Sie wurde mir einfach etwas anstrengend und fast schon nervig. Ihre Naivität kostet sie mehrere Aufträge und hat auch mich etwas abgestoßen. Trotzdem bleibt ihr Gesamteindruck, wenn auch mäßig, positiv. Florian, ihre Jugendliebe und jetziger Arbeitskollege, bzw. Komplize, war mir von Anfang an ehrlich gesagt unsymphatisch. Obwohl seine Persönlichkeit sehr freundlich und liebenswert ist, hat der Schreibstil der Autorin einfach verhindert, dass ich einen Draht zu ihm finde. 

So ist es also, jemanden nach zehn Jahren wiederzutreffen, der einem vor langer Zeit etwas bedeutet hat. Und es ist seltsam, den Beweis zu sehen, dass in diesen zehn Jahren sein Leben weiterging. 

Liv
Seite 65

Zu wenig Spannung  

Da es sich bei dem Buch ja weder um einen Thriller noch um einen Abenteuerroman handelt, war mir bereits klar, dass ich nicht mit Spannung in dieser Form rechnen kann, aber auch eine simple Romanze sollte etwas bieten können, damit dem Leser nicht langweilig wird, und meiner Meinung nach ist das Wilms nicht ganz gelungen. Einige Lichtblicke gab es, die mir sehr gut gefallen haben, wie beispielsweise die vielen Ordnungstipps, die man aus dem Buch und den Kapitelüberschriften herauslesen kann, oder Liv’s Unscheinbaren, aber leider hat das nicht ausgereicht, um mein Interesse aufrecht zu erhalten. Nach einem relativ sauberen Einstieg bin ich mit dem Buch eher schleppend vorangekommen, trotz des lockeren und angenehmen Schreibstils der Autorin.

Die Unscheinbaren

Die Unscheinbaren waren ein grandioser Einfall der Autorin, der meine Anerkennung verdient und dem Buch Authentizität verliehen hat. Bei ihren vielen Aufträgen weltweit ist Liv nämlich eine Sache aufgefallen: Jeder ihrer Kunden hat einen besonderen Gegenstand, der äußerlich vielleicht absolut nutzlos erscheinen mag, aber für den Besitzer von unschätzbarem Wert ist, da er eine Geschichte in sich trägt. Sie beschreibt ihn oft als den einen Gegenstand, den man aus einem brennenden Haus retten würde. Ich musste nicht lange grübeln, bis ich erkannt habe, das auch ich einen Unscheinbaren habe: nämlich meinen Plüschtier-Hai, den ich vor Jahren mal bei Ikea gekauft habe. Sein Name ist Tiramisu und es ist mittlerweile kaum eine Nacht vergangen, die ich nicht mit ihm in den Armen geschlafen habe. Obwohl er nur 15 Euro gekostet hat und leicht ersetzbar wäre, würde ihn ihn ohne zu zögern retten, sollte mein Haus in Flammen aufgehen. Gerade deshalb fand ich diese Theorie der Unscheinbaren so cool: Sie trifft zu. 

„Liebe ist nur eine biochemische Reaktion. Wie kotzen.“ Jamie legt den kopf in den Nacken und lacht laut los. Dann sagt er: „Und das glaubst du wirklich?“  „Ja, das glaube ich wirklich.“  „Gut, aber wenn Liebe nur eine biochemische Reaktion ist, dann…“ Er betrachtete mich mit seinen warmen Augen. „Dann heißt das nicht, dass du nicht auch mal reagierst.“

Jamie
Seite 285

Mein Fazit

Da Florian den Großteil des Buches über verheiratet war, habe ich mich ständig gefragt, wann und wie er und Liv wohl zusammenkommen werden, und die Antwort ist: Im gesamten Buch nicht. Das hat mich etwas geärgert. Ich hatte auf ein komplett anderes Ende gehofft, und fand das Finale, auch abgesehen hiervon, einfach enttäuschend. Zum einen macht Liv einen total dummen Fehler, der mich einfach geärgert hat und meiner Meinung nach nicht mal wirklich zu ihrem Charakter passt, zum anderen reagiert Florian auch einfach respektlos und unpassend darauf, und letzten Endes ist die Auflösung zu dem Ganzen offen und ungenügend. Meiner Meinung nach konnte das Buch weder am Anfang, noch im Hauptteil, noch im Finale zu hundert Prozent überzeugen. Wirklich schade. 

3/5

(1) Kommentar

  1. […] of Crows von Leigh Bardugo (5⭐️)…Play & Pretend von Nena Tramountani (5⭐️)…Liebe braucht nur zwei Herzen von Judith Wilms (3⭐️)…Das Flüstern des Zwielichts von C. E. Bernard […]

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